Wo bekomme ich gutes Rinder-Hackfleisch?
Was taugt das frische Rinderhack von der Supermarkt-Frischetheke? Wie gut ist das Hackfleisch vom örtlichen Fleischer und wie zum Teufel kommt man an gutes, qualitatives Bio-Beef für einen leckeren und wertigen Burger?
Rinderhack von der Supermarkt-Frischetheke
Jeder hat so sein persönliches „gutes Gewissen“ beim Kauf von Fleischprodukten. Dass die 500g Schale mit Hackfleisch aus dem Kühlregal des Supermarktes kein gutes Produkt ist, wissen wir schon lange. Wir haben uns stattdessen die vergangenen Jahre immer auf die Frischetheke im Supermarkt verlassen und dort unser in der Regel auf Zuruf frisch rausgedrehtes Rinderhack gekauft. Der Preis war – um ehrlich zu sein – oft zu günstig, aber zumindest die Verarbeitungsqualität hat unseren Ansprüchen durchaus genügt.
Die Grundlage der meisten auf burgerfight.com vorgestellten Burger-Rezepte stammt aus der Frischetheke unseres Lemgoer Marktkaufs (Edeka). Die Brateigenschaften waren ok.
Mehr Qualität durch Bio-Fleisch?
In der aktuellen Corona-bedingten Situation hat man das Gefühl, dass die Menschen viel mehr darauf achten, was sie kaufen und essen. Schließlich ist die heimische Küche derzeit der kulinarische Lebensmittelpunkt. Geld für andere Freude-bereitenden Dinge kann derzeit ohnehin nicht ausgeben werden. Viele sind vermutlich zu „bewussteren Konsumenten“ geworden, kaufen auch mal alternative Veggie-Produkte oder greifen zum Bio-Produkt. Ob diese Bio-Varianten von Käse, Wurst & Co nun besser sind oder nicht, sei mal dahingestellt. Wenn wir aber von keinem Etikettenschwindel ausgehen, sollte es aber zumindest was das Tierwohl und die Fütterung angeht Vorzüge haben.
Die Frage ist nur: Wo bekommt man gutes Bio-Rinderhack?
Ein Experiment: Bio-Rinderhack vom REWE
Wir haben uns an eine 400g Packung Bio-Rinderhackfleisch (Gustopur Bio Rinder-Hackfleisch 400g) vom REWE gewagt und diese auf Burger-tauglichkeit getestet. Ein großer Fehler wie sich später herausstellte. Zunächst einmal waren die Formeigenschaften deutlich schlechter als beim Fleisch der Frischetheke. Die Hackfleisch-Masse war klebriger als üblich und hinterließ Rückstände in der Burgerpresse.
Wie gut lässt sich Supermarkt Bio-Hackfleisch braten?
In der Pfanne wurde einem dann die Realität klar: Das Fleisch muss einen deutlich höheren Wasseranteil haben, denn das Braten der Patties wurde zu einer großen Sauerei. Überall spritzte das das Fett hin und am Ende hatten wir eine 0,5 cm dicke Fettschicht in der Pfanne. Kein appetitlicher Anblick und im Anschluss ein sehr ungutes Gefühl beim Verzehr des Burgers.
Gut möglich, dass es sich bei anderen Bio-Hack Produkten anders verhält, aber wir hätten bei unserer Grundeinstellung gegenüber abgepacktem Fleisch bleiben sollen – da hilft auch kein Bio-Siegel.
Bio-Fleisch vom Fleischer vor Ort
Back to the Roots: Fleisch kauft man beim Fleischer. So haben es schon unsere Großeltern und deren Eltern getan. Doch die Fleischer hier vor Ort geben sich eher bedeckt was Infos zu Herkunft und Haltunsgformen anbelangt. Zumindest hat das ein Test von uns ergeben. Gut möglich, dass nur die Fleischerei-Verkäuferin auf unsere Nachfrage hin keine Antwort wusste, aber das werden wir durch weitere Stichproben untersuchen.
Punkt für den Fleischer vor Ort ist sicherlich, dass er sein Fleisch vermutlich von regional ansässigen Bauern bezieht. Somit sind und bleiben wir zumindest lokal, aber besondere Haltungsformen sind dadurch noch lange nicht garantiert.
Zumindest in unserer Umgebung (Lemgo, Kreis Lippe) konnten wir noch keinen Fleischer finden, der sich explizit als Bio-Fleischer vermarktet.
Fleisch direkt vom Erzeuger: Hofläden im Trend
Eine weitere Alternative zum Supermarkt stellt der Hofladen dar. Diese meist von Bauernhöfen betriebenen Läden bieten oftmals Obst & Gemüse, aber auch eine kleine Auswahl an Fleischprodukten an. Manchmal mit Selbstbedienung, manchmal aber auch mit frischen Fleischwaren aus der eigenen Schlachtung. Das hat natürlich seinen Preis, aber direkter kann man eigentlich nicht an hochwertiges Fleisch kommen – sofern der Bauer Wert auf Tierhaltung und gutes Futter legt.
Daher unser Fazit:
Wo kauft man gutes Rinder-Hackfleisch?
Am besten beim vertrauenswürdigen Bauern von nebenan. Alternativ beim guten Fleischer vor Ort und mit Einbußen hinsichtlich Tierhaltung an der Frischetheke des Supermarkts. Auf keinem Fall sollte man zur 400-500g Schale greifen.